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Am Sonntag, 30. November im Kelnhof-Museum: Paschen um Neujahrsringe

Paschen ist ein Würfelspiel mit drei Würfeln und dem Würfelbecher. Der Begriff wird abgeleitet von Passe-dix (= überschreite 10), dem Namen eines alten französischen Würfelspiels, bei dem derjenige gewinnt, der mit drei Würfeln elf oder mehr Augen bei gleicher Augenzahl auf mindes-tens zwei Würfeln wirft. Der Begriff Pasch bezeichnet einen Wurf mit mehreren Würfeln bei Würfelspielen, bei dem zwei oder mehr Würfel die gleiche Augenzahl zeigen. Die Spielvariante „Elf hoch“, bei der mit drei Würfeln gespielt und die Einsätze verdoppelt werden konnten, stand an der ersten Stelle der verbotenen Glücksspiele des K.u.K. Justizministeriums. Auch in Wilhelm Hauffs Märchen vom Kalten Herz wurde das Würfelspiel, bei dem sich mancher um Haus und Hof spielte, thematisiert und die Bildende Kunst kennt zahlreiche Darstellungen von Würfelspiel-Szenen. Unter den Bräuchen im Jahreslauf ist das Paschen heute in einer harmlosen und vergnüglichen Variante vertreten, und es wird in vielen Gemeinden unserer Region traditionell an Silvester- oder Neujahr um Neujahrsringe oder -brezeln gespielt. Im Bräunlinger Stadtteil Döggingen ist das Paschen zum Jahreswechsel noch ein fest veranker-ter Brauch, den Georg Ketterer am 30. November im Kelnhof-Museum vorführen wird. Bis Neujahr bleibt dann noch ein wenig Zeit zum Üben, so dass sich vielleicht neue Liebhaber des Würfelspiels zusammenfinden können. Damit beim Einführungsnachmittag im Kelnhof auch alles ganz echt ist, gibt es keine gezinkten Würfel, dafür aber vom Kulturförderverein gestiftete Neujahrsringe, die sich die Gewinner auch noch im „alten Jahr“ gut schmecken lassen können. Die Ausstellung „Barschen, Pochen, Stechen – Alte Spiele neu entdeckt“ ist noch bis 7. Dezember jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr und für Gruppen nach Absprache im Kelnhof-Museum Bräunlingen geöffnet – www.kelnhofmuseum.de .Barschen

Artikel wurde am 26. November 2014 veröffentlicht.