Artikel

Vom Holzklotz zur Larve

Bildhauerin Gerlinde Hummel-Höfflin und Maler Peter Pfaff zeigen am Sonntag, den 19. Februar ab 14 Uhr wie eine Larve entsteht

 

Schöne Glattlarven und bizarre Hexenmasken entstehen unter ihren geschickten Händen: Gerlinde Hummel-Höfflin hat vor ein paar Jahren die Nachfolge des legendären Bräunlinger Zunftschnitzers, Rebstockwirt Herbert Schwarz, angetreten. Mit seinem Segen und nach seinem Vorbild schnitzt nun sie, was die Zunft braucht: Bluemenarren- , Hansel- und Hexenlarven. Alle werden, wie es in Bräunlingen ungeschriebenes Gesetz ist, individuell von Hand geschnitzt, nicht vorgefräst. Zwar ähneln sich auf den ersten Blick alle Larven, doch hat auch Gerlinde Hummel-Höfflin ihren eigenen Stil, so dass Kenner beispielsweise ihre etwas zierlicheren Hexenlarven, die trotz aller Fratzenhaftigkeit auch verschmitzt wirken, zuordnen können.

Die Begabung der Künstlerin kommt nicht von ungefähr, gehörte doch Johann Hummel zu ihren Vorfahren. Der gelernte Feinmechaniker  betrieb das Maskenschnitzen als Liebhaberei. Mehrere von ihm geschaffene Hansel- und eine Bocktreiberlarve sind in der Ausstellung zu sehen.

 

Die Arbeit des Maskenschnitzers allein macht noch keine Larve – genauso wichtig ist die Bemalung, die ursprünglich eine „Fassung“ war und der Handwerker, der Gegenstände aus Holz, wie beispielsweise Skulpturen, aber auch  Uhrenschilder, oder „Bauernmöbel“ bemalte, wurde Fassmaler genannt. Die Fassung wurde aus mehreren Materialschichten aufgebaut, was man in der Ausstellung  an den ältesten Larven mit beschädigten Fassungen gut erkennen kann. Peter Pfaff, der als Maler und Restaurator seit vielen Jahren für die Bräunlinger Zunft Larven fasst und bemalt, zeigt an den Ausstellungsobjekten, wie sich Fassung und Bemalung unterscheiden, wie sehr die Farbe das Erscheinungsbild einer Larve prägt und was beim Bemalen der Masken alles beachtet werden muss.

 

Bildhauerin Gerlinde Hummel-Höfflin und Maler Peter Pfaff sind am kommenden Sonntag, den 19. Februar von 14-17 Uhr in der Ausstellung „Larven und Schemen“ im Kelnhof-Museum in Bräunlingen.

 

 

Weitere Termine:

 

Die Ausstellung „ Larven und Schemen – Alte Masken der Baarstädte“ ist noch am 26. Februar und am 5. März jeweils von 14 bis 17 Uhr zu sehen. Am 5. März wird dazu um 14.30 Uhr eine Führung durch die Ausstellung angeboten.

Artikel wurde am 15. Februar 2017 veröffentlicht.