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Stadtmodell im Kelnhof-Museum hat 50 jähriges Jubiläum

Am Sonntag, 3. Dezember, gibt es gleich mehrere Attraktionen: Die Sonderausstellung „Am Eingang zur inneren Stadt“ mit Werken des Rottweiler Künstlers Reinhold Ulmschneider ist geöffnet, der Künstler ist anwesend und kommentiert auf unnachahmliche Weise seine atemberaubenden, vielschichtigen, faszinierend geheimnisvollen „Stadt- und Landschaftsgestalten“ . Darüber hinaus ist das gesamte Museum geöffnet und natürlich auch die Abteilung für Stadtgeschichte, wo sich ein ebenfalls  vielbeachtetes und bestauntes Stadtmodell befindet, wenn auch eines der ganz anderen Art, nämlich das Stadtmodell, das Johann Hummel konstruiert hat. Im reichhaltigen Archiv des langjährigen Bräunlinger Berichterstatters Engelbert Kropfreiter fand sein Sohn Wolfgang einen von Engelbert Kropfreiter verfassten Zeitungsartikel vom Dezember 1967:

Mechanikermeister Johann Hummel stellte sein Modell der Stadt Bräunlingen zunächst im Schaufenster seines Hauses in der Grabengasse aus. Der damals 74jährige Johann Hummel hatte das Modell in rund vierjähriger Arbeit aus Holz, Blech und Farbe erstellt und damit ein äußerst anschauliches Bild der Stadt um 1820 bis 1840 geschaffen. Johann Hummel war mir der Geschichte seiner Heimatstadt Bräunlingen eng vertraut, kannte noch viele längst verschwundene Häuser und konnte seine eigenen Erfahrungen um das von seinem Vater, dem Messner der Stadtkirche, ererbte Wissen ergänzen. Grundlage für seine Arbeit war ein historischer Stadtplan, den er vergrößert auf  die gewünschte Fläche übertrug. Dazu verwendete er die Angaben im Feuerversicherungsbuch von 1835, in dem jedes Haus verzeichnet  und die Stockwerkshöhe angegeben ist.

Das Stadtmodell erregte viel Aufsehen und wurde gebührend bewundert.  Joachim Schweitzer fand im Stadtarchiv den entsprechenden Eintrag in den Gemeinderatsprotokollen vom 2. Februar 1968: „Der Bürgermeister teilte mit, dass Mechanikermeister Johann Hummel sein über das alte Stadtbild angefertigtes Modell dem Heimatmuseum übergeben will. Das Modell stellt ein wertvolles Stück Stadtgeschichte dar. Das Modell soll in einer Glasvitrine aufbewahrt werden. Die Nachricht, dass Johann Hummel sein in vieler Kleinarbeit angefertigtes Modell, das im Schaufenster seines Betriebes in der Pfarrgasse seit einigen Wochen ausgestellt ist, dem Heimatmuseum übergeben will, wurde mit Dank und Anerkennung zur Kenntnis genommen.“

 

 

 

 

 

 

Artikel wurde am 29. November 2017 veröffentlicht.