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Vorführung eines Osterbrauchs am 25. März im Kelnhof-Museum: Sorbische Ostereier-Vorführung der traditionellen Wachsreserve-Technik mit Birgit Geske

Ostereier haben fast gar nichts mit den gewöhnlichen Eiern, die das ganze Jahr über verspeist werden zu tun. Schließlich sind sie bunt und nicht weiß oder braun und nicht die Hühner legen sie, sondern der Osterhase.

Wenn sich auch die Experten bis heute nicht ganz einig darüber sind, ob wir es da mit heidnischen  oder christlichen Bräuchen zu tun haben – Freude bereiten die farbenfrohen Ausnahmeeier Kindern ebenso wie Erwachsenen. Die modernen Farben verwandeln schnell und unkompliziert jedes unscheinbare Hühnerei in ein buntes Osterei, doch gibt es auch eine ganze Reihe Eier-Färbetechniken, die mehr Geschick erfordern.

Ganz besonders attraktiv ist die „Wachsreserve-Technik“, die nach dem Batik-Prinzip funktioniert, jedoch ist die zerbrechliche, ausgeblasene Eierschale viel schwerer zu bearbeiten als ein Stück Stoff. Die in der Lausitz ansässige ethnische Minderheit der Sorben, die eine Vielzahl besonderer Bräuche sowie eine eigene Sprache bis heute bewahrt, pflegt diese aufwändige Art, Ostereier zu verzieren, nach wie vor. Am Palmsonntag führt Birgit Geske, die in der Oberlausitz aufgewachsen ist und bereits als Kind erste eigene Versuche mit der Wachstechnik unternommen hat, die sorbische Tradition im Kelnhof-Museum vor. Mit Federkielen oder Stecknadeln werden dabei Ornamente aus winzigen Wachströpfchen auf ein weißes Ei aufgetragen. Danach wird das Ei in ein Farbbad getaucht,  wiederum Wachs aufgetragen und gefärbt, solange, bis ein schönes, buntes Muster das Ei überzieht. Sogar so geübte Hände wie die von Birgit Geske benötigen bis zu acht Stunden für die Gestaltung von einem einzigen Ei.

Damit die Besucher des Kelnhof-Museums die Anregung zur Ostereier-Gestaltung rechtzeitig vor Ostern erhalten, zeigt Birgit Geske die einzelnen Arbeitsschritte und auch eine Auswahl ihrer fertigen, zerbrechlichen Kunstwerke bereits am 25. März von 14 bis 17 Uhr.  An diesem Termin, und ausnahmsweise nicht wie gewohnt, am ersten Sonntag im Monat, ist auch das gesamte Museum geöffnet.  – www.kelnhofmuseum.de

Artikel wurde am 5. März 2018 veröffentlicht.