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Von Hirtenbuben und Schwabenkindern – Bruno Köb berichtet am 7. April im Kelnhof-Museum über seine Kindheitserlebnisse im Hochschwarzwald

Das Kelnhof-Museum Bräunlingen lädt am 7. April zu einem ganz besonderen Erlebnis ein. An diesem Sonntag ist nicht nur das gesamte Museum von 14 bis 17 Uhr geöffnet, sondern es findet ab 14.30 Uhr auch ein Vortrag mit Bruno Köb aus Riedböhringen statt.

Ein Teil des eigenen Lebens, drei Jahre zwischen Kindheit und früher Jugend, macht Bruno Köb zum Inhalt seiner Schilderungen. Als Halbwaise verbrachte er von 1953 bis 1956 als Hirtenbub im Hochschwarzwald eine schwierige Zeit, geprägt von Heimweh, Pflichtbewusstsein und Überforderung; hier arbeitete er, träumte von zuhause und – schrieb Tagebuch. Eine verständnisvolle, mütterliche Bezugsperson ermunterte ihn, seine Erlebnisse und Eindrücke, Freud und Leid aufzuschreiben. Viel später entstand daraus ein ganzes Buch, das Bruno Köb vorstellen wird und das er auch zum Selbstkostenpreis anbietet.

Doch Köb beschränkt sich nicht auf das eigene Schicksal, sondern ordnet den prägenden Lebensabschnitt in einen größeren Zusammenhang ein. In den letzten Jahrzehnten wurde erstmals die Geschichte der sogenannten „Schwabenkinder“ erforscht. Diese Hütekinder stammten aus den bettelarmen Bergregionen Vorarlbergs, Tirols, Südtirols oder auch der Ostschweiz und wurden den Sommer über ins reiche Schwabenland geschickt, wo sie nach einer gefährlichen, langen und entbehrungsreichen Wanderung auf dem Hütekindermarkt in Ravensburg oder, im späten 19. Jahrhundert, in Friedrichshafen, landeten und an Bauern vermittelt wurden – beinahe wie Sklaven.

www.kelnhofmuseum.de

Auf dem Weidberg 1954

 

 

 

 

 

 

 

Blasiwald Althütte 2016

 

 

 

 

 

 

 

Bruno Köb, Riedböhringen

Artikel wurde am 2. April 2019 veröffentlicht.