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Das Kelnhof-Museum stellt vor: Zucker – die süße Kostbarkeit

Während wir heute im Sinne gesunder Ernährung versuchen, den vielen viel zu süßen Nahrungsmitteln und Getränken auszuweichen, war Süßes lange Zeit ein seltener Genuss. Honig war das Süßungsmittel, doch war auch Honig nicht in beliebigen Mengen verfügbar.

Wo die Kultivierung von Zucker begonnen hat, ist bisher umstritten. Sicher ist, dass der Ursprung in Asien liegt. Die Perser lernten Zuckerrohr in Indien kennen, von den Persern kam es nach Ägypten, von dort nach Rom. Über die Araber kam Zucker im 8. Jh. n. Chr. nach Spanien und war bis um 1100 in ganz Europa bekannt, wo ihn sich allerdings nur die allerreichsten Schichten in kleinen Mengen leisten konnten.

Vorübergehend wurde Zuckerrohr in Mittelmeerländern und während der

Kreuzzüge im Nahen Osten angebaut. Zu einem massiven Einbruch in der Zuckerproduktion im Mittelmeerraum kam es infolge der Pestepidemie im späten Mittelalter. Manche Historiker sehen in dieser Krise den eigentlichen Beginn der Verknüpfung des arbeitsintensiven Zuckerrohranbaus mit dem Einsatz von Sklaven. Von 1420 an begannen die Portugiesen mit dem Anbau von Zuckerrohr auf Madeira, den Azoren, Kap Verde und São Tomé und die Spanier auf den Kanaren.

 Kolumbus führte auf seiner zweiten Amerikareise Zuckerrohr mit. Der Anbau in „Westindien“ führte zu einer sensationell wachsenden Produktion, die von Santo Domingo nach Kuba, Mexiko und Brasilien ausgedehnt wurde.

Zucker wurde zur wichtigsten „Kolonialware“, wobei er noch lange sparsam wie ein Gewürz verwendet wurde.

Mit der Entdeckung des Rübenzuckers 1747 durch den Chemiker Andreas Marggraf begann dann im 19. Jh. der Siegeszug des Zuckers, der dann für alle Bevölkerungsschichten erschwinglich wurde. Gehandelt wurde er, fest zusammengepresst, als Zuckerhut in verschiedenen Größen.

Unser „Objekt der Woche“ ist eine geschmiedete Zuckerzange aus dem 19. Jahrhundert, mit der Stücke vom Zuckerhut abgebrochen und gegebenenfalls weiter zerkleinert wurden.

 

Susanne Huber-Wintermantel

Eine geschmiedete Zuckerzange, mit der Stücke vom fest gepressten Zuckerhut abgebrochen und zerkleinert wurden.

 

 

 

 

Artikel wurde am 6. Juli 2020 veröffentlicht.